In diesem Jahr haben wir zu unserem 7. Distanzritt „Durchs Ruppiner Land“ die
Landesmeister der Distanzreiter (Senioren und Junioren und der Distanzfahrer)
ermittelt.
Am Samstag 18. Mai maßen sich die Berlin Brandenburger Senioren auf einer Strecke von
100 km. Von den 11 Startern ritten 8 Reiter ihre Pferde in die Wertung und 6 von
ihnen konnten sich für die Landesmeisterschaft platzieren. Die Nase vorn hatte
dabei Karina Starost mit ihrem Deutschen Sportpferd Daytona. Das Paar brachte
die Strecke in einer Durchschnittszeit von knapp 17 km/h hinter sich. Der Galopp
zum Zieleinlauf wurde von Daytona noch mit einem Hoch-weit-sprung über die
Ziellinie begleitet.
Der zweite Platz ging an eine von weither angereiste Teilnehmerin. Valentina
Scholz (aktuell berufsbedingt in der Schweiz) sattelte ihren 11-jährigen Hengst
Hadi di Pegaso und brachte ihn gesund und munter über die Strecke. Das sahen
auch die Tierärzte (welche beim Distanzreiten die Stellung eines Richters
einnehmen und vor, nach und während des Rittes alle Pferde untersuchen) so.
Sie vergaben den Best Condition Preis für das nach der Strecke am fittesten
aussehende Pferd an den nur 148 cm großen Schimmel.
Den dritten Platz konnte sich ein noch recht junges Paar sichern. Jana Weingart ist
unter Distanzreitern zwar keine Unbekannte, doch kennt man sie sonst auf einem
anderen Pferd. In diesem Jahr bekam sie den 10-jährigen Araber-Mix Pitu ihres
Lebensgefährten Lothar Preuß unter den Sattel. Pitu konnte unter ihm schon
einige Distanzerfahrungen sammeln und diese auch auf den 100 km der
Landesmeisterschaft ausspielen.
Beim vierten Platz finden wir den Begriff „totes Rennen“ auf der Ergebnisliste.
Trotz Zielvideo und perfektem Zielfoto, konnte nicht festgestellt werden, welcher
der beiden Araber die Nase vorn hatte. Beide Reiter-Pferd Paare haben die
gesamte Strecke gemeinsam absolviert. Auf dem vierten Platz finden wir Anne
Melles mit dem 12-jährigen Schimmelwallach Le Pars. Anne ist bereits mit einer
Vielzahl von Pferden im Distanzsport unterwegs gewesen und hat mit Le Pars für
diese Saison ein „Zweitpferd“ zur Verfügung, mit dem sie sich gleich bei den
Landesmeisterschaften platzieren konnte. Das Pferd ist im Besitz von Michaela
Wilczek, die gemeinsam mit Anne und Le Pars durchs Ziel ritt. Michaela stellte ihr
Nachwuchspferd Gold Boy vor, einen 7-jährigen Araber mit einer
Bilderbuchkarriere eines jungen Distanzpferdes. Er absolvierte zum ersten Mal
eine Strecke über 100 km und bekam viel Lob von den Tierärzten für seine
Leistung.
Auf Platz sechs fand sich am Ende Gundula Bath mit ihrem langjährigen
Sportpartner Doubletime wieder. Die beiden sind seit vielen Jahren gemeinsam
auf Distanzen unterwegs und sind eigentlich Spezialisten für Mehrtagesritte, aber
auch die 100 km an einem Tag meisterten die beiden gut gelaunt und mit viel
Spaß unterwegs. Der 15-jährige Traber konnte so seinen bisher über 3.000
Lebenskilometern 100 weitere hinzufügen.
Die Junioren hatten am Samstag früh (Start um 6 Uhr) 81 km mit ihren Pferden
und Ponys unter die Hufe zu nehmen. Den Sieg erritt sich erstmalig ein schon
lange in zusammengehörendes Paar. Maria Hanssen und ihre 11-jährige
Ponystute Habibti sind bereits seit ihrer Geburt ein Team und haben etliche
Kilometer auf Distanzritten zusammen absolviert. Umso mehr freut es uns, dass
es nun auch mit dem lang ersehnten Landesmeistertitel für die beiden reicht.
Einen Großteil der Strecke ritten die drei führenden Jugendlichen gemeinsam,
aber auf der letzten Runde spielte Maria die ganze Erfahrung ihres Ponys aus und
die „Verfolger“ mussten abreißen lassen. Zusätzlich zum Landesmeistertitel
konnte sich Habibti am Folgetag den Best Condition Preis sichern.
Mit einem entspannten und fast schon wieder ausgeruhtem Pferd kam dann
Anna-Lena Sims als Zweitplatzierte ins Ziel. Sie ist schon lange im Pferdesport
dabei, ließ sich aber erst vor kurzem vom „Distanzvirus“ anstecken und schaffte
es gerade so noch, die nötige Qualifikation zu erreiten. Über die 81 km bildete sie
ein Team mit Princess Safiza, einer 11-jährigen Araber-Pinto-Stute mit über 900
km Erfahrung auf der Strecke. Sie wurde zur Verfügung gestellt von Mara Schima.
Sowohl Pferd, als auch Reiterin wird ein „mega Kampfgeist“ hinterher gesagt,
beide konnten ihn auf der Strecke beweisen und absolvierten die 81 km in einer
Geschwindigkeit von 13,4 km/h.
Ebenfalls aus dem „Circus-Schima“ kommt das drittplatzierte Paar der Junioren.
Die 16- jährige Patricia Jesske ritt das wohl erfahrenste Pferd der Meisterschaft.
130 cm geballte Power bringt der 22-jährige Ponywallach Beach Boy auf die
Strecke. Der kleine mit den sieben Meilen Stiefeln kann auf eine fast unzählbare
Zahl an Lebenskilometern zurückblicken und ließ sich auch dieses Mal nicht aus
der Ruhe bringen.
Ein Pferd, das den Namen „Wundertüte“ fast schon gepachtet hat, schaffte es auf
den 4. Platz der Landesmeisterschaften der Junioren. Johanna Simchen und ihr
Fjordwallach Olav bestritten jeden einzelnen der 81 km allein (bzw. zu zweit).
Dennoch joggte Johanna mit ihrem Olav hoch motiviert aus jeder Pause wieder
auf die nächste Runde. (Wie viele Kilometer sie tatsächlich zu Fuß mit ihrem Pony
unterwegs war, ist leider nicht überliefert.) Für das Paar aus dem schönen Lugau
war es die erste Teilnahme an den Landesmeisterschaften und auch der erste Ritt
über 81 km.
Nachdem am Samstag die Reiter ihre Landesmeister ermittelten, gingen am
Sonntag die Fahrer auf die Strecke. Um insbesondere den Kleinsten auch eine
Chance einzuräumen, wurde hier eine Strecke von 66km gewählt. Beim Blick auf
die Ergebnisliste lässt sich feststellen, dass es in diesem Jahr leider kein
Großpferd in die Wertung geschafft hat, die Fahrerehrung stand also ganz im
Namen der Ponys.
Der schnellste unter den Kleinen war Gwydion The Harlequin mit seiner Fahrerin
Cornelia Rüthnick. „Tiger“, der wegen einer Verletzung des eigentlich
angekündigten Terence als Ersatzpferd anreiste, absolvierte die Strecke mit einer
Durchschnittsgeschwindigkeit von 13,8 km/h und empfahl sich so für weitere
Aufgaben auf der Distanzstrecke.
Auf den zweiten Platz steuerte Michaela Rüthnick den schon sehr erfahrenen 18-
jährigen Anton. Das Scheckpony misst nur 114 cm Stockmaß, was ihn aber nicht
davon abhält mitzulaufen wie ein Großer.
Auf Platz drei finden wir den einzigen Zweispänner im Feld, der auch gleich ein
sehr interessantes Gespann bildet. Judith Schillmann spannte ihr Brandenburger
Distanzurgestein Holger Loki vor den Wagen. Holger kann mit nun 23 Jahren und
über 7500 Lebenskilometern in der Wertung auf eine Menge Erfahrung
zurückgreifen. Sein pferdischer Partner Lasse ist mit 8 Jahren noch ein echter
Youngster auf der Strecke und bringt seine unerschöpfliche Motivation mit ins
Team. Dass diese drei also munter und fast schon ausgeruht den dritten Platz
erfuhren, wundert hier keinen mehr.
Den vierten Platz konnte sich Alexandra Simchen mit der nur 100 cm großen
Shettlandponystute Unessa sichern. Unessa lief die 66 km in deiner
Durchschnittgeschwindigkeit von 10,7 km/h und war auch im Ziel immer noch
hoch motiviert und konnte es kaum erwarten wieder auf die Strecke zu gehen.
Dieses hochaufregende Wochenende schloss mit einer großen Siegerehrung, bei
welcher die Sieger und platzierten ebenso geehrt wurden, wie die neuen
Landesmeister und die besten Pferde der Veranstaltung.
An dieser Stelle wollen wir uns auch nochmal ganz herzlich bei unseren fleißigen
Helfern bedanken, ohne die so eine Veranstaltung nicht möglich wäre. Vielen
Dank für eure Hilfe!